Mehr als 6.500 Kunststoff-Fachleute aus aller Welt besuchten vom 16. bis 19. März die Arburg Technologie-Tage 2016. Am Stammsitz in Loßburg erhielten sie einen umfassenden Überblick über Neuheiten, Branchentrends, Turnkey-Lösungen und technische Innovationen.

Mehr als 6.500 Kunststoff-Fachleute aus aller Welt besuchten vom 16. bis 19. März die Arburg Technologie-Tage 2016. Am Stammsitz in Loßburg erhielten sie einen umfassenden Überblick über Neuheiten, Branchentrends, Turnkey-Lösungen und technische Innovationen. (Bild: alle Arburg)

Mit dem Schwerpunkt Produktionseffizienz und Industrie 4.0 präsentierte Arburg mit rund 50 Exponaten, der Effizienz-Arena und dem speziellen Servicebereich einen weltweit einmaligen Überblick über Spritzgießtechnologie, additive Fertigung und das Thema Industrie 4.0 in der Kunststoffverarbeitung. Expertenvorträge und Betriebsführungen rundeten das Angebot ab.

Über 41 Prozent der Besucher kamen dieses Jahr aus dem Ausland. Die größten Übersee-Gruppen mit mehr als 190 und 120 Teilnehmern stammten aus den USA und China. Die meisten Gäste aus Europa brachten die Niederlassungen Schweiz (rund 230), Frankreich (rund 220), Polen (rund 150) und Italien (rund 120) mit. „Unsere Technologie-Tage sind ein Publikumsmagnet für die internationale Kunststoffwelt. Seit 1999 konnten wir bis heute insgesamt über 73.800 Besucher in Loßburg begrüßen“, unterstreicht Michael Hehl, geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Arburg-Geschäftsführung. „In diesem Jahr haben wir als Highlight die neue elektrische Einstiegsbaureihe Allrounder Golden Electric präsentiert. Die Weltpremiere fand am Vorabend der Technologie-Tage im Rahmen eines spektakulären Abendevents gemeinsam mit der Einweihung der neuen Montagehalle statt.“

„Goldenes Highlight“: neue elektrische Baureihe

Mit der elektrischen Baureihe Golden Electric setzt Arburg die Entwicklung der hydraulischen Einstiegsbaureihe Golden Edition fort. Die neuen Allrounder entsprechen den Anforderungen der Kunden nach leistungsstarken Einstiegsmaschinen für die präzise und energieeffiziente Fertigung anspruchsvoller Spritzteile. Dank standardisierter Komponenten zeichnen sich die neuen Maschinen durch hochwertige, bewährte Arburg-Technik „Made in Germany“ und ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Sie sind in vier Baugrößen mit Schließkräften zwischen 600 und 2.000 kN erhältlich.

Freeformer verarbeiten verschiedene Materialien

Drei Freeformer verarbeiteten im Arburg Kunststoff-Freiformen interessante Materialien, darunter ein medizinisches Polylactid, ein biologisch abbaubares Polyamid und ein elastisches Hochleistungs-TPE kombiniert mit PP als Zwei-Komponenten-Anwendung. Die Maschinen für die additive Fertigung verfügen jetzt über einen optimierten Bauraum, ein weiter verbessertes Austragssystem und optional über einen Materialtrockner.

„Industrie 4.0 – powered by Arburg“

Ein vierter Freeformer war in der Effizienz-Arena über einen Sieben-Achs-Roboter mit einer Spritzgießzelle verknüpft. „Industrie 4.0 – powered by Arburg“ lautete hier das Thema. Die durchgehend automatisierte und informationstechnisch vernetzte Fertigungslinie zeigte, wie sich künftig unter Industrie 4.0-Gesichtspunkten neue Geschäftsmodelle ergeben können. Außerdem wurde mit einem zweiten Exponat die vom Serienprodukt bis zum Granulat durchgängig rückverfolgbare Fertigung von chargenspezifischem Schüttgut vorgestellt.

Leichtbau: geschäumtes Hochglanz-Bauteil für Pkw-Interieur

Natürlich gab es auch viele neue und innovative Anwendungen zu sehen. Als Beispiel für effizienten Leichtbau präsentierte Arburg die physikalische Schäumtechnik Profoam am Beispiel einer Handschuhkasten-Klappe aus PC/ABS für das Pkw-Interieur. Durch eine variotherme Werkzeugtemperierung ließ sich trotz Schäumtechnik eine hochglänzende Oberfläche erzeugen. Das konsequent schäumgerecht ausgelegte Bauteil ist mit 200 Gramm rund 30 Prozent leichter als ein vergleichbares Kompaktbauteil.

Resorbierbares Implantat

Ein GMP-konform in Edelstahl ausgeführter Allrounder 370 A fertigte im Reinraum Implantate aus einem resorbierbaren Polylactid (PLA). Für eine schonende Materialaufbereitung und kurze Verweilzeit kam eine spezielle 15-Millimeter-Schnecke mit verbreiterten Stegen zum Einsatz. Sie ist mit Chromnitrid (CrN) beschichtet, um eine unerwünschte Belagbildung zu verhindern. Je zwei Knochen-Pins entstanden in einer Zykluszeit von rund 23 Sekunden.

Automation: vom Picker bis zur Turnkey-Anlage

Wer sich zum Thema Automation informieren wollte, konnte auf den Technologie-Tagen 2016 insgesamt über 30 automatisierte Anwendungen in Augenschein nehmen, die auf einer speziellen Ausstellungsfläche in der neu eröffneten Montagehalle präsentiert wurden. Die Präsentation „Roboter in Aktion“, bei dem ein Picker, ein lineares Robot-System und ein Sechs-Achs-Roboter gemeinsam Modell-Muldenkipper und Traktoren über einen Parcours bewegten, stieß auf großes Interesse und zeigte spielerisch, welche Vorteile die einzelnen Robot-Systeme bieten.

Wie sich vier je 125 Milliliter fassende Dünnwandartikel in einer Zykluszeit von nur 1,65 Sekunden fertigen lassen, demonstrierte ein hybrider Allrounder 570 H in Packaging-Ausführung. Das Werkzeug und Schnellentnahme-System zur Stapelung der Spritzteile kamen von der Firma Brink. Eine weitere komplexe Turnkey-Anlage demonstrierte das Partikelschaum-VerbundSpritzgießen: Aus Partikelschaum (EPP) und PP wurde ein Getränkehalter mit integrierten Befestigungselementen hergestellt. Die Fertigungszelle kam von Arburg, das Know-how für den Partikelschaum und seine Verarbeitung von Ruch Novaplast, die Werkzeugtechnik von Krallmann.

Umfangreiches Rahmenprogramm

Im Service-Bereich wiederum wurden die Besucher über Themen wie präventive Instandhaltung, Ersatzteilmanagement und das aktuelle Schulungs­programm informiert. Rund 3.100 Teilnehmer besuchten die informativen Fachvorträge in deutscher und englischer Sprache. Zu den Referenten zählte u. a. Prof. Jürgen Fleischer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dessen Vortrag „Implementierung Industrie 4.0 – eine Herausforderung für Unternehmen“ auf großes Interesse stieß. Weitere Themen waren die neue Baureihe Golden Electric, Leichtbau und der Freeformer für die additive Fertigung.

Auf Betriebsrundgängen bestand ausgiebig die Gelegenheit, die Maschinenfertigung kennenzulernen und an einer speziellen Führung „Industrie 4.0“ teilzunehmen. Von dieser Möglichkeit machten fast 1.900 Gäste Gebrauch. Darüber hinaus wurde das Unternehmen allen ausländischen Gruppen, die in Begleitung der Arburg-Niederlassungen und Handelspartner die Technologie-Tage besuchten, in ihrer jeweiligen Landessprache vorgestellt.

Kai Sha, CEO der Firma Lange Xin aus China, fasst seinen ersten Besuch der Arburg Technologie-Tage wie folgt zusammen: „Die exzellente Betreuung durch das Team von Arburg, die Veranstaltung an sich und insbesondere der Rundgang durch die Fertigung haben mir gezeigt, dass das eine sehr, sehr gute deutsche Firma ist. Ich werde Arburg und die Technologie-Tage auf jeden Fall weiterempfehlen!“

 

[ega]

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