PV0915_Marktübersicht Extrusion_Nordfolien_Foto 8 - 7_Schicht_Extruder

(Bild: Nordfolien)

Die ausführlicheren Mitteilungen zu Entwicklungstrends gingen in diesem Jahr von Herstellern der Blasfolien-Extrusionsanlagen ein. So berichtet Windmöller und Hölscher, dass die Welt der Kunststoffverarbeitung – und hier vor allem der Bereich der Herstellung von flexiblen Verpackungen – „zukünftig bei kleiner werdenden Auftragsgrößen vor entscheidenden Herausforderungen steht.“ Dies betrifft „mehr Flexibilität und höhere Effizienz in der Produktion von Folienanwendungen auf der einen Seite und eine zunehmende Vernetzung von Produktionsmaschinen auf der anderen Seite.“ In diese Entwicklung ist auch der von Reifenhäuser Blown Film berichtete Trend einzuordnen, wonach die „Integration von Prozess-Schritten in den eigentlichen Blasfolienprozess zu beobachten ist.“ So wird beispielsweise „gewünscht, dass das Verrecken von Folien nicht offline, sondern inline erfolgen soll.“

(Bildquelle: Krauss Maffei)

(Bildquelle: Krauss Maffei)

Windmöller und Hölscher führt weiter aus, dass die Trends bei der Folien-Weiterverarbeitung „sich auch in den Innovationen von Extrusionsanlagen widerspiegeln.“ Das bedeutet, dass „die Bedürfnisse der Kunststoffverarbeiter“ aufgegriffen werden, indem „kurze Umstellzeiten der Produktion, Wertschöpfungsstufen übergreifendes Denken und der Grundgedanke des Packaging 4.0, das heißt, die übergreifende Vernetzung von Maschinen in der Produktion flexibler Verpackungen, in den Fokus neuer Entwicklungen“ gestellt werden. Dazu wird ausgeführt, dass „es mit der intelligenten Kombination von Hardware und Software möglich ist, Material-Umstellzeiten in der Extrusion auf wenige Minuten zu reduzieren“ und „diese Umstellassistenten eine wirtschaftliche Produktion auch von Kleinstmengen-Aufträgen ermöglichen.“ Einen weiteren Gesichtspunkt führt Windmöller und Hölscher an, wonach es „auch wahrscheinlich ist, dass langfristig eine stärkere Verknüpfung von Wertschöpfungsprozessen mit Hilfe von Datennetzwerken und Datenanalysen notwendig wird, um die Produktion effizienter und flexibler zu gestalten. Die Analyse von Daten, die während der Produktion anfallen, kann genutzt werden, um Produktionsprozesse während eines laufenden Auftrags zu optimieren oder Maschinenstörungen frühzeitig zu erkennen. So wird sichergestellt, dass die Produktion optimale Ergebnisse liefert und die Effizienz gesteigert werden kann.“ Zum Dritten „können in Zukunft wichtige aus dem Produktionsprozess generierte Informationen zentral zur Verfügung gestellt und einfach von einem Prozess-Schritt zum nächsten weiter gegeben werden. Extrusion und Weiterverarbeitung rücken damit näher aneinander und Produktionsprozesse können fehlerfreier und mit höherer Produktivität realisiert werden.“

Abschließend stellt Windmöller und Hölscher fest, dass „erste Entwicklungen dieser Art sich bereits im Markt befinden und von Kunststoffverarbeitern als wertvolle Weiterentwicklungen im Produktionsumfeld wahrgenommen werden. Die ersten Ideen des Packaging 4.0 halten daher schon jetzt Einzug in die Produktionsbetriebe. Für die Maschinenbauer besteht die Herausforderung darin, verstärkt an der Verknüpfung einzelner Lösungen zu arbeiten und diese zu ganzheitlichen Systemen entlang der Wertschöpfungskette zusammenzuführen. Software-Entwicklung, Datenanalyse und Automatisierungstechnik gewinnen damit weiter an Bedeutung.“

(Bildquelle: Extrudex)

(Bildquelle: Extrudex)

Neben dem schon eingangs angesprochenen Trend zur Integration von Prozess-Schritten weist Reifenhäuser Blown Films auf weitere Trends hin. So wird zur Leistungsfähigkeit der Anlagen festgestellt, dass „weiterhin ein Trend zu höheren Leistungen in Form von Anlagenkapazität in kg/h“ gegeben ist. „Auch ist zu erkennen, dass die Anlagen immer leistungsfähiger in anderen Applikationsbereichen werden müssen; das heißt, dass verschiedene Produkte auf den Anlagen hergestellt werden müssen.“ Im Bereich der Produktqualität ist nach Reifenhäuser Blown Films festzuhalten, „dass vermeintliche Niedrig-Qualitätsländer immer höhere Anforderungen an die Produktqualität haben. Hierbei spielen Fertigungstoleranzen der Anlagen als auch Produktionstoleranzen der Blasfolie eine wesentliche Rolle.“ Im Umfeld der Blasfolie beobachtet Reifenhäuser Blown Films außerdem, „dass der Energieverbrauch immer wichtiger und ein wesentlicher Entscheidungsfaktor bei Kunden weltweit wird. Neben dem reinen Energieverbrauch spielen auch der Verbrauch von anderen Medien wie Wasser (Wassertemperatur) oder auch Druckluft eine wichtige Rolle. Dieser Trend bedeutet, dass bei der Entwicklung neuer Komponenten immer mehr auf die energetischen Aspekte geachtet werden muss.“

(Bildquelle: Battenfeld Cincinnati)

(Bildquelle: Battenfeld Cincinnati)

Anlagen für Flachfolien und Platten

Neben Blasfolien sind Flachfolien und Platten Ausgangsprodukte für zahlreiche Anwendungen, unter anderem auch im Verpackungswesen. Diese Halbzeuge wurden aber bisher im Rahmen der Trend-Berichte nicht behandelt, da sie nicht Gegenstand des Blicks in den Markt waren. Krauss Maffei Technologies hat jedoch neben den Trends für Anlagen zur Herstellung von Rohren und Profilen auch dazu Informationen geliefert. So kommen für diese Produkte Extruder mit 36 D-Einschnecken-Technologie und 32 D-Doppelschnecken-Technologie zu Einsatz. Speziell für den Bereich „mitteldichte Schäumplatten“ stehen Anlagen sowohl für Kompakt- als auch für Schaumplatten mit speziell ausgeführter Werkzeugtechnologie zur Verfügung. Für intelligente Anwendungen wie Isolierpanele oder Aluminium-Composite-Platten sind geeignete Systeme erhältlich. Gleiches gilt für Platten aus Naturfasermaterialien und extrem hochgefüllte Platten für Bodenanwendungen. Für den Einsatz bei faserverstärkten Materialien weisen die Maschinen einen hochwertigen Verschleißschutz auf.

Anlagen für Rohre und Profile

Zu Profil- und Rohranlagen erfolgten in diesem Jahr nur wenige Trend-Hinweise. Krauss Maffei Technologies verweist neben der schon angesprochenen 36 D-Technologie auf den Einsatz der 41 D-Technologie bei Einschnecken. Imexo „verzeichnet eine stärkere Nachfragen nach Doppelwellen-Extrudern mit höheren Schmelzetemperatur-Profilen.“ Dieser Trend lässt nach Ansicht dieser Firma „auf eine höhere Produktion und Erforschung von Metall-Substitutionsprodukten schließen.“ Mit verbesserten Heizelementen und geeigneter Prozess-Steuerung wird diesem Trend entsprochen. „Vermehrt werden Anlagen mit Leistungen von 200 m/min bis 500 m/min verkauft“, berichtet Graewe. Dadurch sind „höchste Anforderungen an Abzüge und vollautomatische Wickler“ zu erfüllen. Dies gilt hinsichtlich der Energie-Effizienz auch für Kalibriertische für Profile, von denen laut Graewe „80 % mit energieeffizienten Vakuumpumpen ausgeliefert wurden. Bei den Vakuumbädern für Rohre ist dieser Trend hingegen nicht zu erkennen.“

ist freier Mitarbeiter des Plastverarbeiter. office@hoffmanns-texte.de

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Windmöller & Hölscher KG

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