Kürzlich las ich auf Zeit-Online ein Interview zum Digitalen Wandel. Darin warnte der Forscher Volker Markus Banholzer davor, dass Roboter immer mehr Tätigkeiten übernehmen, Jobs sich verändern werden oder ganz weg fallen. Chefs müssen, so Prof. Banholzer, ihre Mitarbeiter auf den Wandel vorbereiten.

Das Stichwort ist Industrie 4.0. Durch die Digitalisierung und die Vernetzung verändert sich die Arbeitswelt. Neue qualifizierte Arbeitsplätze werden entstehen, bestehende Abläufe und Routinen müssen deshalb angepasst werden. Das heißt, Unternehmen brauchen neue Strategien und Visionen, um die Potenziale der Digitalisierung nutzen zu können – dies ist auch eine Herausforderung für die heutigen Führungskräfte. Aber auch eine für die Mitarbeiter, denn sie sind es, die sich auf die Industrie 4.0 einstellen müssen.

Im Rahmen des PLASTVERARBEITER Expertengespräches war man sich einig, dass Industrie 4.0 kommen, aber erst in 8 bis 9 Jahren Realität wird. Nun könnte man annehmen, dies ist noch lange hin, aber besonders Mitarbeiter im höheren mittleren Alter und mit einem geringen oder mittleren Qualifikationsniveau machen sich große Sorgen, wie sie beim Digitalen Wandel mithalten sollen. Und auch wenn Deutschland aktuell wirtschaftlich robust dasteht und über ein gutes berufliches Bildungssystem verfügt, es muss den Unternehmen klar sein, übrigens auch der Politik, dass wir jetzt reagieren müssen. Wir sollten uns gesamtgesellschaftlich mit den Bedenken auseinandersetzen, denn dass Arbeitsplätze durch Industrie 4.0 verschwinden oder sich drastisch verändern, ist vorhersehbar. Und da sich die Bildungsanforderungen signifikant ändern werden, muss in die Weiterbildung, oder besser gesagt in die Erwachsenenbildung an sich investiert werden. Zusammenfassend gesagt: Schon vorher an nachher denken.

 

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Macht 3D-Druck das Handwerk überflüssig?
Harald Wollstadt

ist Chefredakteur des Plastverarbeiter. harald.wollstadt@huethig.de

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