Daten des Präzisionskreuzspuler für Rund-Webmaschinen werden im Teilemanagementsysten abgespeichert.

Daten des Präzisionskreuzspuler für Rund-Webmaschinen werden im Teilemanagementsysten abgespeichert. (Bild: Starlinger)

Das Wiener Unternehmen Starlinger ist seit 45 Jahren im Bereich Maschinen- und Prozesstechnologie für gewebte Kunststoffsäcke tätig und bedient Kunden in 136 Ländern. Die Produktpalette umfasst alle Maschinen zur Herstellung moderner, gewebter Polypropylen-Säcke. Als Technologieführer – vom Rohmaterial zum gewebten, bedruckten Sack bis zum Regranulat – und einziger Turnkey Anbieter – entwickelt man neue Technologien und zudem auch das gesamte Portfolio vom Projekt Engineering bis zu Finanzierungslösungen, intensiven After Sales Service, laufende Produktionsoptimierung, Schulung und Beratung. Als Global Player im Fertigen von Maschinen für die Kunststoffindustrie sowie als Weltmarktführer im Bereich der Bändchen-Extrusionsanlagen und Rund-Webmaschinen, wurde im Jahr 2000 die Starlinger Recycling Division mit dem Ziel gegründet, Recyclingtechnologie für eine breite Palette von Kunststoffen und Anwendungen zu entwickeln.

Seit 2011 setzt die Starlinger auf das strategische Teilemanagement Partsolutions von Cadenas, Augsburg. Die Softwarelösung dient dazu, CAD Bauteile in Unternehmen schnell und einfach zu finden, zu verwalten, aber auch ihre Zahl zu reduzieren und damit langfristig Kosten einzusparen. Zudem ist die Softwarelösung darauf optimiert, eine engere Zusammenarbeit zwischen Einkauf und Engineering zu fördern. Dafür richtet die Lösung beiden Unternehmensbereichen Zugriff auf alle technischen und betriebswirtschaftlichen Teileinformationen ein. Diese Strategie wird Purchineering genannt und setzt sich aus den englischen Begriffen Purchase und Engineering zusammen.

Ganzheitlicher Ansatz gab den Ausschlag

Vor der Einführung von Partsolutions wurden die Teile über eine rein textbasierte Suche im ERP- und PDM-System ermittelt. Durch die organisatorische Trennung in verschiedene Produktbereiche benötigte man nun ein Teile-Managementsystem, das logistische Steuerungen schon frühzeitig im Entwicklungsprozess ermöglicht und dadurch Skaleneffekte sowie Lernkurven optimal ausnutzt. Bei der Entscheidung für diese Lösung gab vor allem der ganzheitliche Ansatz des strategischen Teilemanagements den Ausschlag. „Wir haben nach einer umfassenden Lösung gesucht, die nicht nur eine Geometrieschleuder oder nur ein Suchtool ist. Gerade die Kombination dieser Features in Verbindung mit der Möglichkeit, Teile zu klassifizieren und zu kennzeichnen ist ein entscheidender Vorteil in der Entwicklung neuer Produkte“, so Raimund Horvath, verantwortlich für die Organisationsentwicklung und Prozessoptimierungen bei Starlinger. „Ursprünglich sollte dabei hauptsächlich die Qualität der Stammdaten optimiert und Dubletten vermieden werden. Im Laufe des Projektes stellte sich dann aber heraus, dass die Möglichkeit zur logistischen Steuerung der Entwicklung den größten Vorteil darstellt.“ Anwendung findet Partsolutions dabei primär im Bereich Research and Development sowie in der Logistik. Geplant ist zudem der baldige Einsatz im Customer Service Center. Heute verfügen knapp 45 Arbeitsplätze über einen Partsolutions Zugang. „Im Zuge der Einführung wurden drei Herausforderungen tadellos gemeistert. Zum einen war es notwendig, das Teilemanagement an die verschiedenen intern verwendeten Softwaresysteme zu koppeln und Schnittstellen zwischen den Bereichen CAD, PDM und dem Partdata-Manager zu schaffen. Danach ging es an das Befüllen des Systems mit den bestehenden Daten. Neben der technischen Umsetzung stellte schließlich eine Schulung der Mitarbeiter sicher, dass die neuen Möglichkeiten des Teilemanagements auch tatsächlich in der täglichen Arbeit Verwendung finden“, so Horvath. „Besondere Erwähnung verdient dabei die enorm schnelle Umsetzung und der gute Support durch die Vertretung von Cadenas in Österreich.“

Effizienzsteigerung und Kosteneinsparungen

Die Ergebnisse seit der Einführung haben sich deutlich bemerkbar gemacht – Karl Rippel, Geschäftsführer von Cadenas Österreich, erklärt dazu: „Starlinger verwendet flächendeckend und konsequent die Suchmöglichkeiten, insbesondere die Geometrische Ähnlichkeitssuche. Das Tool Geosearch zeigt innerhalb von wenigen Sekunden die in Frage kommenden Teile und Baugruppen und liefert auch die zur Auswahl benötigten Metadaten aus ERP- und PLM-System auf einen Blick. Der Ingenieur erspart sich das mühsame Suchen in mehreren verschiedenen Systemen. Darüber hinaus werden seit der Einführung keine unnötigen Teile mehr angelegt. Auch die Teilewiederverwendung ist dadurch massiv gestiegen. Die Suchzeiten der Geometrischen Suche liegen je nach Suchbereich zwischen drei und zehn Sekunden. Die Akzeptanz der Lösung in der Konstruktion war für den Projekterfolg entscheidend. Dies wiederum lässt sich auf die guten Suchergebnisse und den minimalen Suchaufwand zurückführen.“ Im Schnitt spart damit jeder Ingenieur durch die besseren Suchmöglichkeiten und die 3D-Kataloge mindestens 15 Minuten Arbeitszeit täglich. Bei einem Stundensatz von 50 EUR ergibt sich schon alleine dadurch eine Einsparung von Arbeitskosten von 112.000 EUR pro Jahr.

Auch die internen Prozesse verbessert

Bezogen auf das gesamte Projekt zieht Raimund Horvath, folgendes Fazit: „Die Neuanlage von Zukaufteilen ist seit der Einführung um mehr als zehn Prozent gesunken. Trotz der deutlich gestiegenen Zahl an Konstrukteuren und Entwicklungsprojekten ist die Anzahl der Neuanlagen von Zeichnungsteilen konstant gehalten worden und sogar leicht fallend. Unsere internen Prozesse haben sich insbesondere bei der Artikelanlage und bei der Teilesuche wesentlich verbessert. Besonders hervorzuheben ist zudem die deutlich gestiegene Stammdatenqualität, die erhöhte Normteileverwendung, die Reduzierung auf wenige ausgewählte Lieferanten und die bessere Nutzung von Vorzugsreihen.“

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Cadenas GmbH

Berliner Allee 28 b+c
86153 Augsburg
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