Oktober 2012

Die Lücke zwischen Flüssigfarbe und Batchgranulaten füllt das Novopearls-Mikrogranulat seit Einführung auf der Fakuma 2011 aus. Gleichzeitig kann es, in Kombination mit Flüssigfarben, deutliche Steigerungen der Farbdeckung erzielen. Somit wird die volumetrische Obergrenze von Flüssigfarbe bis maximal drei Prozent Füllvolumen weiter ausgedehnt. Zum anderen kann sich der flüssige Trägerstoff positiv auf die Oberflächengüte auswirken. Das Mikrogranulat in Kugelform, mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 450?µm, besteht aus einer Wachskomposition, die mit zahlreichen Kunststoffen ausgezeichnet homogenisiert werden kann.

Praxisgerechte Eigenschaften

Das Granualt ist hoch pigmentiert, miteinander mischbar, staubfrei und sehr fließfähig. Besonderes Merkmal ist der Schmelzpunkt: Er liegt bei 85°C. Deshalb schmilzt das Mikrogranulat im Schneckenraum schneller als der zu färbende Basiskunststoff. Daher ergibt sich eine rasche und schlierenfreie Homogenisierung von Farbe und Kunststoff, wie sie bislang nur vom Einfärben mit Flüssigfarben bekannt ist. Laut Hersteller Novosystems, Seevetal, sind Massenkunststoffe wie PVC, PS und andere technische Kunststoffe mit dem Mikrogranulat wirtschaftlich einfärbbar. Aufgrund der optimal dispergierten Pigmente im Wachsgranulat sind geringe Zugabemengen von volumetrisch 0,1 bis 0,9 Prozent möglich. Die Kosteneinsparungen gegenüber Farbbatchen können nach Aussage des Herstellers bei 20 bis 30 Prozent liegen.

Bei Dünnwand-Anwendungen für die Verpackungsindustrie lässt sich der Farbanteil weiter steigern. Dazu muss der Anwender doppelt dosieren: Klassisch über eine Granulat-Förderung und -Dosierung und für die Flüssigfarbe zusätzlich über einen Flansch mit Bohrung, oberhalb des Einzugsbereiches des Granulates zum Extruder oder der Spritzgießmaschine. Die Möglichkeiten zur Oberflächenoptimierung ist ein Merkmal des Granulats. Dies ist für Anwender interessant, die bei sehr geringen Wandstärken einen opaken Effekt der Farbgebung wünschen. Waren es seit Einführung zur Fakuma 2011 vor allem Einsatzgebiete in der durchsatzstarken Extrusion, ergänzen nun auch Spritzgießanwendungen das Spektrum. Aktuell wird das Produkt in der Möbelindustrie, für Verpackungsanwendungen, Spielwaren und für technische Teile eingesetzt.

Das Mikrogranulat nutzt die Eigenschaften von Flüssigfarben und vermeidet die Nachteile von Feststoffgranulaten. Es ist einerseits sparsamer einsetzbar als übliche Granulate und ermöglicht anderseits, aufgrund der spezifischen Pigmentierung, höhere Farbdeckungsgrade (Chromatizität) als Flüssigfarben. Bei geringen Zugabemengen und guter Homogenisierung wird eine den Flüssigfarben vergleichbare Reinigungswirkung erzielt und die Abrasion reduziert, sodass auch auf Reinigungsmittel verzichtet werden kann. Staubbildung ist kein Thema. Die Zeitersparnis durch schnelle Farbwechsel eröffnet dem Anwender viel Flexibilität. Der Hersteller bietet zum Einfärben fertige Farb-Batches in Chargen ab 100 kg an oder der Anwender stellt aus 15-24 Monobatches selbst die gewünschte Farbe durch additives Farbmischen ein: Ein Coloriersystem aus Farbmessgerät inklusive Rezeptier-Software mit integrierter Farbdatenbank ermöglicht hohe Flexibilität und kreative Farbgestaltung. Mit diesem Werkzeug kann auch reproduzierbar eingefärbt werden.

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Unternehmen

NOVOSYSTEMS Farben & Additive GmbH

Winsener Landstr. 124
21217 Seevetal
Germany