MedPLAST 2012

Deutschland ist ein Standort mit innovativen „In-Verkehr-Bringern“ von Medizinprodukten, zuverlässigen Zulieferern und führenden wissenschaftlichen Institutionen. Um die Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Zulieferern zu stärken, wurde 2010 auf Initiative von senetics und der IHK Oberfranken das „Netzwerk für innovative Zulieferer in der Medizintechnik“ (NeZuMed) ins Leben gerufen.

Gemeinsam Ideen umsetzen

Das Ziel des Netzwerks ist der Aufbau einer innovativen, forschungs- und entwicklungsorientierten Organisation, die einen engen Kontakt zwischen Zulieferern und „In-Verkehr-Bringern“ herstellt. Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen soll es durch die Netzwerkkooperation leichter werden, sich im interdisziplinären Markt der Medizintechnik als Entwicklungspartner langfristig und nachhaltig zu etablieren. Durch das Einbeziehen der Anwender, der Wissenschaft und aller Industriepartner, sollen die Qualität und Sicherheit der Produkte gefördert werden. Konkret bedeutet das:

  • Verbesserung der Zusammenarbeit der Dienstleister und Zulieferer untereinander sowie zwischen Zulieferern und Medizintechnikherstellern
  • Initiierung von technologischen Innovationen
  • Ableitung von FuE-Projekten aller ZIM-Projektformen
  • Intensivierung des Technologietransfers und Wissensaustauschs
  • Steigerung der nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit durch gemeinsame und verbesserte Marketingkonzepte

Nezumed startet mit der Vision „Innovationkraft durch Bündelung des Know-Hows stärken“ und dem Ziel vorhandenes Wissen effektiver zu nutzen und zu verwerten. Nur durch eine intensive Zusammenarbeit und gezielte Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen können innovative Produkte realisiert werden und die Position im Medizintechnikmarkt gestärkt werden. Das Netzwerk stellt deshalb eine offene Kommunikationsplattform für den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer in der Zulieferindustrie der Medizintechnik, der Medizintechnik selbst sowie der angrenzenden technisch-wirtschaftlichen Fachbereiche dar. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen des ZIM-Nemo Netzwerkprogramms fördert das Projekt und hat die ‚Aufgabe die Zusammenarbeit der deutschen Zulieferindustrie und der Medizintechnik-Unternehmen auszubauen.

Neben hochrangigen Forschungseinrichtungen, wie der Universität Bayreuth und dem Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen (IIS) sind viele mittelständische Unternehmen, aber auch international tätige Unternehmen wie die Fresenius Medical Care Deutschland in das Netzwerk integriert worden. Es ist offen für Hersteller, Zulieferer und Institute, aber auch für Technologiekompetenzen aus anderen Branchen, wie Automotive oder Luft- und Raumfahrt.

 

NeZuMed Kongress

Innovationen aus Wissenschaft und Zulieferindustrie für die Medizintechnik

  • Termin: 20. bis 21. Juni 2012
  • Ort: Heinrich-Lades-Halle, Erlangen
  • Kontakt: senetics Wissenschaftliches

Institut für Innovation und Beratung, Henkestrasse 91, 91052 Erlangen, Tel. 09131-9 201 201, Fax 09131-9 201 202, E-Mail: info@senetics.de,
Web: www.nezumed.de

 

Nachgehakt

Medplast:  Wie funktioniert der Wissensaustausch im Netzwerk?

Dr. Wolfgang Sening: Unser Netzwerk funktioniert durch einen Austausches zwischen dem Netzwerkmanagement und den Partnern sowie natürlich auch untereinander. Dazu haben wir regelmäßige Netzwerksitzungen und Projekttreffen. Zudem agieren wir bei den Gemeinschaftsständen bei der Medica/Compamed, der Arab Health und der MedTec. Der Transfer von Know-How aus der Forschung ist ebenfalls wichtig. 

Medplast: Wie werden hier Synergien genutzt?

Dr. Wolfgang Sening: Durch das Netzwerkmanagement wird von senetics Know-How in die Unternehmen übertragen, wie beispielsweise bei der Einführung von Normen wie der DIN ISO 13485 unterstützt. Den Partnern stehen vielfältige Schulungen durch unsere „Healthcare-Academy“ zur Verfügung, wie Seminare für biomedizinisches Wissen oder die normgerechte Konstruktion nach DIN ISO 14971.

Zudem arbeiten wir vom Netzwerk zusammen mit unseren Partnern an Entwicklungsprojekten, die jedes Einzelunternehmen so nicht stemmen könnte.

Medplast:  Wie kann die Kooperation zwischen Zulieferern und den OEM damit verbessert werden?

Dr. Wolfgang Sening: Durch unsere sehr guten Kontakte sowohl in die Medizintechnik-, als auch Zulieferindustrie, verfügen wir über gute Möglichkeiten eines direkten bilateralen Austausches. Ergänzend führen wir „Projekttage Medizintechnik“ durch, wie im Mai 2012 bei der Fresenius Medical Care Deutschland.

Medplast:  Welche Hürden haben Zulieferer zu überwinden und wie können „In-Verkehr-Bringer“ hier unterstützen?

Dr. Wolfgang Sening: Aus meiner Sicht ist die Haupthürde für Zulieferer, die noch wenig oder keine Erfahrung in der Medizintechnik haben, die mangelnde Selbstreflektion. Nach dem Modus „Erfolgreich im Automotive = Erfolgreich in der Medizintechnik“ funktioniert der Einstieg definitiv nicht, alleine schon aufgrund der strengen Regularien. Deshalb schulen wir Unternehmen in unseren Seminaren über den Markt der Medizintechnik, dessen Heterogenität, die regulatorischen Anforderungen, die spezielle Mentalität und Struktur der Branche und beschreiben den Weg des idealen Einstieges. Zulieferer die seit vielen Jahren in der Medizin-Branche unterwegs oder darauf spezialisiert sind haben es hingegen nicht selten über Jahrzehnte versäumt, neben der Innovation auch die Wirtschaftlichkeit der Produktion zu beachten. Hier helfen wir entsprechende Prozesse einzuführen. Wir haben festgestellt, dass die zunehmende regulatorische Flut auch den „In-Verkehr-Bringer“ immer mehr zum Umdenken zwingt, nicht zuletzt die 4. MPG-Novelle. Der Aufwand zur Auditierung und Qualifizierung von Lieferanten steigt damit erheblich. Hier unterstützen wir gemeinsam mit den „In-Verkehr-Bringern“.

Medplast:  Können Sie eine erfolgreiche Markteinführung beschreiben, die aus dem Netzwerk bereits entstanden ist?

Dr. Wolfgang Sening: In der Medizintechnikindustrie werden vor allen Projekten Vertraulichkeitsvereinbarungen geschlossen. Nennen kann ich zumindest einige Themenfelder, so beispielsweise der Bereich eines Telemedizinischen Überwachungsgeräts, einer RFID-Technik zur Rückverfolgbarkeit und einer neuen
Implantatoberfläche.

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