Der Kunststoff-Cluster (KC), Linz/Österreich, feierte am 1. April sein 10-jähriges Bestehen. 1999 gegründet ist der KC laut Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl mittlerweile das größte branchenübergreifende Netzwerk seiner Art in Europa. Finanziert wird der Cluster zu 12 % mit Geldern des Landes Oberösterreich, der Rest ist selbstfinanziert. Sein Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Partner und der Branche insgesamt zu erhalten und auszubauen. Besonders werden dabei die Bedürfnisse von Klein- und Mittelbetrieben (KMU) berücksichtigt: Maßnahmen in den fünf Handlungsfeldern Information und Kommunikation, Kooperation, Marketing und PR, Internationalisierung und Qualifizierung werden bedarfsgerecht geplant und bereitgestellt.

Ursprünglich war das mit rund 15,5 Mio. Schilling geförderte Projekt für eine Laufzeit von 18 Monaten bis Ende September 2000 vorgesehen. Doch bereits nach einem Jahr zeichnete sich der enorme Erfolg ab: 201 Unternehmen hatten sich in der kurzen Zeit dem Netzwerk angeschlossen. Heute hat der KC mehr als 400 Partnerunternehmen mit zusammen 60376 Beschäftigten, die einen Umsatz von über 14,9 Mrd. Euro erwirtschaften. Die durchschnittliche Exportquote beträgt knapp über 60,5 %, und der F&E-Anteil liegt bei 3,42 %. Über 80 % der KC-Partner sind KMU. Es gelang, die Branchensegmente der gesamten Wertschöpfungskette einzubinden: Kunststoff-Verarbeitung, Maschinenbau, Formen- und Werkzeugbau, Rohstoffe, Rezyklatherstellung und -handel, Institute, F&E-Dienstleistungen sowie kunststofftechnische Dienstleister.

Seit der Gründung hat der KC mit seinen Partnerfirmen 94 Kooperationsprojekte in den Themenbereichen Technologie, Qualifizierung und Organisation initiiert (Stand: Ende März 2009). 9025 TeilnehmerInnen nutzten in den vergangenen 10 Jahren das Qualifizierungsprogramm mit insgesamt 163 Veranstaltungen und 782 ReferentInnen. Über 77 % der Unternehmen arbeiten nach den Kooperationsprojekten weiterhin zusammen – von Kunden-Lieferanten-Beziehungen bis hin zu Joint-Venture-Gründungen.

Aktuell gelte es, die herausfordernden Rahmenbedingungen neu zu interpretieren und betriebsintern die entsprechenden Weichenstellungen für die Zukunft vorzusehen, so Werner Pamminger, Geschäftsführer von Clusterland Oberösterreich und Manager des KC, will heißen, Qualifizierungsmaßnahmen, Benchmarking und damit die Optimierung der eigenen Abläufe sowie neue Trends und Chancen im Rahmen von F&E-Kooperationsprojekten rechtzeitig wahrzunehmen.

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